www.lesezeichen100.de


Willkommen 

 




Du schenkst mir deine Worte

während ich dankbar bin

für jede Geste

CS





Ich bin Christian Sander

Alle Texte, Sprüche und Gebinde die hier vorgestellt werden sind in einer Sprache verfasst, die vor Jahren mich ergriffen hat. Nichtsahnend worauf ich mich eingelassen habe, wandeln seither Tag- und Nachtgedanken wie durch ein Kuriositätenkabinett personalisierter Stimmen, die in metaphysischen Räumen tollpatschig umhertastend auf der Suche nach fleischlichen Leibern sind. Schwindelerregend, manchmal kaum auszuhalten ist es, wenn ich solches Gedankengut dann nicht unmittelbar zu Papier bringe. Ich bin mir bewusst, das ich bisweilen mit althergebrachten Konventionen in der Schreibkunst breche, aber soistesnunmal: ein freier Geist besitzt alle Unschuld und hat damit eine Daseinsberechtigung in jeder Welt.                                                                         



(Ein) leuchten

Die häufigeren schweren Stunden wachsen in die Waldgegenden hinauf. Erkennbar ihr Fortschritt an der Fruchtbarkeit, die sie wie  Menschentrauben nach sich zieht.  Die Wüste ist dagegen von  allen Verwirrungen frei  wie die Kanzelandacht des Predigers, dem das Wort von der  Gemeinde im Betsaal nicht  zurückgeworfen wird, während draußen, ausgegrenzter,  der Regen in  die  unfruchtbaren  Böden sickert.  Und doch  fällt das  Wort bisweilen  auch auf sie und  auf die  hinterbliebenen Mauerreste,  die während ihrem  unausweichlichen  Zerfall  Generationen als Unterschlupf und Bollwerk diente gegen das eindringende  Inferno der Welt.  Denn wahr ist,  sind alle  im Lichte und  leuchten,  welche den  Finsternissen und Schatten weichen und die Ergüsse des Himmels in ihren Gärten empfangen und weniger als ein Dach über dem Haupte, das sie mit beiden Händen anfassen, besitzen.        CS


                                        



 

Stimmen


Luft erobert Gewissen;
schwirrende Gedanken absorbiert sie.
Stimmen verglühen im Äther

oder werden im Funkenfeuer
zwischen Satellitenschüsseln zerrieben.

Dass Stimmen atmen - Herzflimmern kriegen,
dass Stimmen farbig sind - staubig,
abgenutzt und manchmal neu;
dass Stimmen lachen können - weinen,
zärtlich und grausam sein können,
heiter und melancholisch;
dass sie duften können - stinken,
manchmal verzweifeln,

Bedenken wir nicht,
wenn wir schweigen
und du und ich,
wir beide uns nicht
von Angesicht zu Angesicht,
nur mit Blicken,
die in den Himmel gerichtet sind,
unterhalten.

CS


 




 

Still keimen im friedlichen Wort
apfelrote Früchte des Wunderbaum`s Leben.
Sprache
worin bezauberndes Lächeln eingebettet liegt:
leidenschaftlich der Liebe Glut
aus eines randvoll Sympathien pulsierenden Herzens
sich ergießt,
wärmt sie
und besänftigt sie
aller irdischen Vergänglichkeit Leiden.
CS

 

 




Die Zeiten wo Wunder geschehen können

sind nicht vergänglich jedoch vergangener

denn je
                 CS





Wintermelancholie


Wie die letzten anschaulichen Herbste, in den Nächten kühl,
sich den Wintern duldsam neigen, und das selig bange Glücksgefühl,
einher die ersten Niederschläge von ganz Weißem ihn erweichen,
ist es ihm, als ob in einem abgestand´nem Raume, plötzlich hell,
wie ein Bruch von Schweigen, alle abgetanen Dinge noch mal scheinen,
so als würden sie, wie Miniaturen auf dem Jahrmarkt Karusell,
sich hin und wieder zwar vom Blicke wenden,
fortwährend wiederkehrend starr um eine Achse dreh´n.

Dies Starre schien, und Drumherum

das buntbewegte Sammelsurium,
als bliebe ihm vom Jetzt nur eine abgetret´ne Stunde,
sich letztmalig innerhalb der stillen Jahreszeitenrunde,
einen Platz auf dem Rondell für nur noch Kommendes zu reservieren,
damit die Nöte, einmal ausgeschert, in Vergangenheiten sich verlieren,
die schon nach der Sommersonnenwende
sich bemerkbar machten, gegen Ende,
nachdem der Herbst die letzten Stürme brachte,
sich sein Kummer wie Papier im Ofen über Glut entfachte.

Und trat nun ein wie ein Willkommener in ein stilles, fremdes Haus.

Vom Freundeskreis umgeben, Bilder stummer Zeugen in Gebeten,
kam aus des Demutskreises Mitte, wie ein Engel ihm entgegen,
der, dem seine Stoßgebete, oftmals unter Tränen, galten,
und aus dem Gewande voller weißer, schmeichelweicher Falten,
kehrten sich zwei Hände, wie Trophäen vor ihm aus.Und machten ihn mit allen in dem stillen Haus bekannt,bis, was er als Kind vergaß, sein Vater vor ihm stand.Da fühlte er, dass Leben Wasser heißt und ein Sein von kleinen Ringen,die, gegen Ufer schwappend, rückwärts wieder hin zum Ursprung springen.

CS





Aufschluss über den Leib

In der Abendröte vollzieht sich kein Wunder mehr. Nicht, dass man gelegentlich sich danach sehnt, frech die schmutzige
Wäsche  des  Alltags  an  ihren  purpurroten Torso  festzuklammern;  die  minimale  Distanz  gegen   das krumme,  irdene
Rückgrat,  wo die Meere  zu beiden  Seiten nicht abfließen,  gibt dem Licht diese Faszination:  dass das Herz womöglich
nicht allein der motorische Antrieb allen Existierens ist. Die Stille darin, im Beschauen meine ich, in Gedanken daran, das
letztlich keine Schatten mehr in Textilien sind...macht sie unsere Nacktheit überhaupt sinnlich ?
Die Nächte  werden wieder einmal von  Schmetterlingen  herbeigezogen.  Ich habe mich an dieses  Bild schon gewöhnt. Ihr
Flügelhauchen  besorgt,  dass ich mich  schlafbereit  fühle.  Die  Gedanken den  Alltag zu vermissen,  habe  ich  verworfen.
Meine Kleider hängen - irgendwo.
Ich denke, Nächte sind zu schade, um sie in enge Hosen zu zwängen und fühle mich vom Streicheln des Windes in dieser 
Ansicht bestätigt.  Meine Körpersilhouette, silberhäutig unter der Sichel des Mondes, während das Meer  bergkristallglitzernd dazwischen meine Wahrnehmung sensibilisiert,  macht einen neuerlichen Horizont...macht, was ich beharrlich  glaube, eine hypersensible, allgemeinzugängliche Weite....und ich bemerke, und es erschreckt mich, wie wenig Raum ich bisher um mich besaß.

CS





Bisweilen bin ich taub und höre den Lärm 
nicht mehr den meine Worte machen
                CS





Sie haben sich ihrer düsteren Vergangenheit über die Dauer der Jahre
geschickt entzogen. Von Vergesslichkeit, sagen sie, kann keine Rede sein,
sondern von Vergebung der Sünden.
...und also hat Gott die Welt gemacht...vergessen?
Oder haben sie daran gedacht
                     CS





Anstoß

Die Chance die Welt aufzumachen und Gefangene zu entlassen, wird von Sonnenuntergang zu Sonnenuntergang kleiner.
Die Nacht wirft zu viele  Schatten auf,  als das die Tage sie befriedigend  bewerkstelligen.  Implodiert nicht jetzt schon das
komplizierte  Netzwerk Längen und Breiten,  Radar und Raster,  und übt die Drehgeschwindigkeit des Planeten überhaupt
noch Einfluss auf unser Vorankommen aus ?
Ich habe zu viele Träume sich in Luft auflösen gesehen. Sind wir deswegen vom atmen schwanger ?
Ich lese die Zeilen zurück, die mich ein Buch zum Anfang begleitet. Ich lese Geschichten daraus hervor,  die gegensätzlich
sind,  aber  nicht  ohne  Bedeutung.  Und ich stelle fest:  haben wir  eigentlich  die  Besinnung  verloren,  was  die  Anfänge
vergegenwärtigen ? Es gehen so viele Apokalypsen daraus hervor, dass wir uns den Umstand sie zu realisieren überhaupt
sparen könnten.

CS




 

Durch Risse im Auge erst funkelt ein Blick.
Aber die den Blick scheuen irrtürmen Stein auf Stein, wissen,
die Mauer davor wird die Risse dahinter schon schließen.     CS           



 


These einer äußeren Weltanschauung

Aus dem Waldesinneren steigt töricht der Nebel auf, als ob die Prognosen
zutreffend wären, welche schon die Ahnen ersannen: und das Weib sei, 
vor allen Dingen, die Gebärerin.
Aber sie haben ihre Überzeugung mit einem Lächeln abgetan und allem
Namen gegeben, denn die Geschlechtlichkeit Gottes stünde zweifelsfrei
fest, und die Natur richte sich nicht gegen sie. So bedeutete er alles:

DER Gott erhaben über DIE Welt.
DER Himmel erhaben über DIE Erde.
DER Berg erhaben über DIE Ebene.
DER Baum erhaben über DIE Blume.
DER Halm erhaben über DIE Grasnarbe...

...und er nannte sie alle in dem aus weiblicher Sicht diskriminierenden Gefälle und besann sich
nicht der Geschlechtlichkeit seines Ursprungs, infolge (verheerend) der des Ganzheitlichen
und göttlichen Geschenks von dem die Weisheit, das Licht und die Stimme spricht: und sie
bedeute euch so viel wie ich euch bin. 
Und nannte das ebenbürtige Weib 
"Die Schöpfung".

CS

  




Der Himmel zählt zu den weisesten Errungenschaften der Schöpfung.
Am weitesten verbreitet ist daher Licht und Blau.
Stimmt da etwas nicht mit dem engstirnigen Dunkel
und dem Rot unseres Blutes überein?
                 CS

                   




Die viele Trauer.
Tief im Schmerz.
Das Herz löst weinen,
schreien aus im Jetzt.
Die Wünschende meines Ich,
ein Hellsein im Licht
war
und wirft einen Schatten
in alles voraus.

         CS





Vom Tage werde ich erfreut, von der Nacht besänftigt. Wohin soll ich meine Träume lenken?     CS




 



Steine


In diesen Gärten schweigen die Stimmen welche gewöhnlich die Jahreszeiten herbeirufen.
Nicht das sie stumm währen, außerstande zu lärmen - es sind die Steine. Es herrscht eine
Art Absprache unter ihnen. Ihr Vokabular beschränkt sich auf Stille. Ein Pieps, ein Stöhnen,
Rufe...sind verpönt und stehen unter Strafe. Wer einen Stein nimmt und ihn wirft - wer Geräusche 
verursacht, wird aus diesen Gärten verbannt. Und sie besitzen ein langes Gedächtnis, diese Steine.
Entschuldigungen gelten nicht. Wiedergutmachung? Aussichtslos! Steine bleiben hart. Aber nicht
nur die Tiere wissen von diesen Gärten und halten sich respektvoll von ihnen fern, siehe, auch
die Menschen. Auch sie halten sich respektvoll von ihnen fern. Sie gehen sogar so weit, sie
nicht einmal zu erwähnen, sie ignorieren sie ganz einfach aus Sorge, nur vom Hörensagen ihren
Unmut zu erwecken. Die Menschen haben Angst, um sich und um ihre Kinder, es hat schon zu viele 
Tote gegeben - auch Tiere, aber das nur nebenbei. Ein Hauptanliegen der Menschen ist es, seit
Bekanntwerden der Existenz solcher Gärten...schweigen. Am besten man schweigt darüber. Man hat
dann wenigstens mit keinen Repressalien zu rechnen. Die Frage ist nur, wenn alle schweigen,
ich meine, wen wollen die Menschen nicht in ihren Gärten...Steine?
                                           CS


 



Sensibel ist meine Nacht wo ich einhergehe.                              Ohne Bedrängnis von der Liebe            CS


                                  



















Nur wenn ich hinaufblicke in deinen Himmel,                              sehe ich dich mich anlächeln            CS





























Autorenhomepage Christian Sander/www.lesezeichen100.de/copyright 2009